Auf den Spuren des Holocaust - Gedenkstättenfahrt des LK Geschichte Q1 nach Auschwitz
Auf den Spuren des Holocaust - Gedenkstättenfahrt des LK Geschichte Q1 nach Auschwitz
In der letzten Märzwoche hat der Kooperations-Leistungskurs Geschichte der Gymnasien Holthausen und Waldstraße für vier Tage eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz unternommen.
Wir haben uns vor Ort mit der jüdischen Geschichte in Oswiecim (Auschwitz) beschäftigt und die Synagoge in der Stadt besichtigt. Einen ganzen Tag verbrachten wir im „Stammlager Auschwitz I“, wurden durch die Blocks geführt und bekamen die Grausamkeiten der SS vor Augen geführt - Ermordungen, Erschießungen und Vergasungen in der Gaskammer. Das Leben der Häftlinge war geprägt von Erniedrigung, Hunger, Willkür und Zwangsarbeit. Wir konnten auch selbstständig die Geschichte des Holocaust in den „Länderausstellungen“ verfolgen und sahen die beeindruckende Kunstausstellung des Holocaust-Überlebenden David Olere.
Wir hörten aber auch von Widerstands- und Fluchtgeschichten, die es möglich machten, Einzelschicksale kennenzulernen, denn die Zahlen blieben bis zum Ende unbegreiflich für uns.
Dem vielleicht schrecklichsten Ort begegneten wir am dritten Tag, an dem wir durch das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau geführt wurden. Die Geschichten von Selektionen und systematischen Tötungen, von Scheiterhaufen und Krematorien, von Todesbaracken und Kinderlagern haben uns sehr bewegt und verstört.
Am letzten Tag hatten wir Gelegenheit, uns mit Jan Tobiasz, einem Zeitzeugen, der als Kind im Ort Brzezinka – Birkenau – aufgewachsen ist, auszutauschen. Er berichtete über das Leben in Brzezinka vor und während der deutschen Besatzungszeit und beantwortete Fragen über seine Erlebnisse. Beeindruckend war, als er zum Abschluss sagte, dass er „verziehen habe“.
Hier einige Stellungnahmen von Schülerinnen und Schülern:
Dieser Ort hat mich berührt, weil…
… genau da, wo man stand, sehr sehr viele Menschen auf viele verschiedene Arten ihr Leben verloren haben.
… man durch die Überreste (Haare, Schuhe, Koffer) die Degradierung der Menschen wahrnehmen konnte.
… dort die geplante und strategische Ermordung stattgefunden hat.
… man die Vorstellung hatte, die ganze Zeit auf einem Friedhof zu stehen.
Das werde ich nicht vergessen:
… die Bilder der abgemagerten Menschen, die trotzdem schwere Arbeit leisten mussten.
… wie weit Hass und willkürliche Diskriminierung führen können.
… die Qualen, die mit den Orten verbunden sind, die wir besichtigt haben.
… wie wichtig es ist, Minderheiten zu schützen.
Wir bedanken uns bei Agata, Renata und Barbara vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) in Dortmund, die uns bei der Organisation, Vorbereitung und Durchführung der Fahrt geholfen haben. Ein herzlicher Dank geht auch an die HWG Hattingen, die Stadtwerke Hattingen, die evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel, die Bezirksregierung Arnsberg und die Fördervereine der beiden Gymnasien, durch deren großzügige finanzielle Unterstützung wir die Möglichkeit hatten, diese Gedenkstättenfahrt gemeinsam als Kurs zu unternehmen.
J. Schalück